Franz Kuchar
Magazineur. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.
Lebenslauf
Franz Kuchař wurde am 29.6.1911 in Wien geboren. Er war Magazineur. Nach den Februarkämpfen 1934 wurde er für 8 Monate in Schutzhaft genommen.
Widerstand, Verhaftung, Todesurteil
Ab 1937 war Franz Kuchař Mitglied der KPÖ. Er wurde am 30.10.1941 verhaftet, die Verurteilung zum Tode erfolgte am 19.12.1942. Franz Kuchař wurde am 13.4.1943 im Landesgericht I in Wien hingerichtet.
Aus dem Urteil
„Dieser Angeklagte traf sich nach der Angliederung der Ostmark häufig mit
dem Bezirksleiter der KPÖ Floridsdorf, Engelbert Magrutsch, mit dem er
die politische Lage erörterte. Nachdem Kuchař, wie bereits erwähnt worden
ist, im April 1938 wieder in dem Gaswerk angestellt worden war, vermittelte
er im Auftrage des Magrutsch einen Treff zwischen diesem und
dem Betriebszellenleiter des Gaswerks Hammerschmid. Zu derselben Zeit
trat er der Zelle als Mitglied der KPÖ bei. (…) Von Mitte 1941 wirkte
der Angeklagte Kuchař bei der von dem Funktionär Matthias Wagner
betriebenen Neuorganisation der KPÖ im Bezirk Floridsdorf mit.“
Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien
Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.
Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof
In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.
Quellen und Bildnachweise
- Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
- Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
- Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
- Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
- Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung
Hauptwerke zur Gruppe 40
- Willi Weinert, „Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer“. Biografien der im Wiener Landesgericht hingerichteten WiderstandskämpferInnen gegen das NS-Regime. Ein Führer durch die Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof. 4. Auflage Wiener Stern Verlag 2017
- Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. 4 Bände. Wiener Stern Verlag 2016
Weiterführende Informationen
- DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
- Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
- Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
- DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
- Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
- Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
- Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
- Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964
Web-Hinweise
- www.sternverlag.at - Wiener Stern Verlag
- www.doew.at - Dokumentationsarchiv des österr. Widerstands
- www.kz-verband.at - KZ-Verband/VdA
- www.freiheitskämpfer.at - Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen
- www.oevp-kameradschaft.at - ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten
- www.nachkriegsjustiz.at - Zentrale österr. Forschungsstelle Nachkriegsjustiz
- www.archiv.wien.at - Wiener Stadt- und Landesarchiv
- www.friedhoefewien.at - Friedhöfe Wien